3.3.4.6     Gebiete mit hoher Grundwasserneubildung bzw. hoher Nitratauswaschungsgefährdung

Gebiete mit hoher Grundwasserneubildung bzw. hoher Nitratauswaschungsgefährdung werden auf der Grundlage der BüK50 und den Auswertungsergebnissen des NIBIS nach der Methode „Sickerwasserrate“ (NLfB 1997b) ermittelt. Im Plangebiet ist diese an den Niederschlag, Bodeneigenschaften und Nutzung gebundene Funktion im Wasser- und Stoffhaushalt in vier Teilbereichen relevant. Diese liegen im Elm einschließlich Elmvorland, im östlichen Dorm, östlich von Lelm, sowie zwischen Rieseberg, Lauingen und Scheppau (WSG Puritzmühle), wo durchlässige Böden wie Podsole, Rendzinen, Pararendzinen vorkommen. In den Höhenlagen des Elms und des Dorms tragen auch die hohen Niederschläge zu einer hohen Sickerwasserrate bei.

 In Gebieten mit hoher Grundwasserneubildung bzw. hoher Nitratauswaschungsgefährdung sind in Zusammenhang den Vorrang- und Vorsorgegebieten für Trinkwassergewinnung gemäß LROP bzw. RROP (siehe Textkarte 3.3-2) besondere Massnahmen zur Sicherung der Grundwasser­qualität und –quantität von Seiten der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft erforderlich (vgl. Kap. 5.4.).

Die Bereiche mit hohen Grundwasserneubildungsraten und relativ geringem Risiko für den Stoffaustrag (insgesamt 2199,3 ha) liegen unter Wald im Sarling sowie im Elm, darüber hinaus ist der zwischen Königslutter und Bornum gelegene, ackerbaulich genutzte Hangbereich des Elms zu nennen. Nördlich des Elms schließen sich mit dem geologischen Wechsel auf Sande und Mergelgesteine als Ausgangssubstrate der Bodenbildung die Bereiche mit hohem Stoffaustrag bei Ackernutzung aufgrund sehr hoher Austauschhäufigkeit des Bodenwassers an (insgesamt 1926,81 ha). Schwerpunktraum bildet das Sandverbreitungsgebiet zwischen Lauingen, Schoderstedt, Beienrode und Rieseberg[1], das Sandverbreitungsgebiet zwischen Ochsendorf und Uhry und der Höhenrücken (Langen-Berg, Rübenberg) zwischen Rotenkamp und Glentorf. Weitere Flächen liegen am sandigen Nordhang des Dorms sowie auf kleineren Erhebungen bei Bornum, Sunstedt, Rottorf und Rhode.

In der Karte 3b „Wasser- und Stoffretention“ sind die „Bereiche mit hoher Grundwasserneubildung und relativ geringem Risiko von Stoffaustrag“ durch ein Raster aus blauen Punkten dargestellt. „Bereiche mit hohem Stoffaustrag bei Ackernutzung aufgrund sehr hoher Austauschhäufigkeit des Bodenwassers“ werden durch ein pinkfarbenes Punktraster dargestellt.

Textkarte 3.3-2:    Fließgewässer und Vorrang- und Vorsorgegebiete für Trinkwasser­ge­winnung (ZGB 1995)

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[1]    Nicht berücksichtigt worden sind im WSG Puritzmühle die bestehenden Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Trinkwassergewinnung, auf deren die Belange die Fruchtfolge, Düngung, Bodenbearbeitung, etc. weitestgehend bereits ausgerichtet ist.