A-3.3.3.2                Naturnahe Böden

Naturnahe Böden können auf der Grundlage von Bodenkarten nicht direkt abgegrenzt werden. Die Bodenkarten stellen die typologischen Merkmale und eine Reihe wichtiger Bodenkennwerte dar, nicht jedoch die historischen und aktuellen anthropogenen Einflüsse, die die natürlichen Bodenbildungs­prozesse überprägt oder in eine andere Richtung gelenkt haben. Ausnahmen bilden z.B. Regosole im Zusammenhang mit Bodenabbau wie im Elm als anthropogene Böden, hier ist in der Bodenform der anthropogene Einfluss ableitbar. Da Art, Dauer und Intensität der Nutzung Rückschlüsse auf den Grad der überprägung ermöglichen, kann bei bestimmten Formen der Nutzung davon ausgegangen werden, dass eine irreversible oder erst in langen Zeiträumen reversible Veränderung der Standortverhältnisse stattgefunden hat. Die höchste Gefährdung auf Bodeneigenschaften bzw. Bodenbildungsprozesse gehen von folgenden Nutzungen aus:

Die Bewertung naturnaher Böden im Plangebiet basiert auf einer Auswertung der anthropogenen Einflüsse anhand von aktuellen Biotop- und Nutzungstypen auf den in Frage kommenden Gebieten (Moore, historisch alte Waldstandorte). Um den zeitlichen Aspekt, u.a. der Nutzungsdauer, und die Plangebietstypische Situation in die Bewertung gebührend zu berücksichtigen und im klaren Raumbezug darzustellen, sind als weitere Informationsquellen die historischen Karten zur Erfassung sog. Historisch alter Waldstandorte ausgewertet sowie die Ergebnissen der historischen Recherchen zur Landschaftsgeschichte und historischen Kontinuität der Landschaftsbildräume.

Tabelle A 3.3-13:  Naturnahe Böden auf „Historisch alte Waldstandorten“

NATURRAUM / NATURRäUM­LICHE EINHEIT

BEZEICHNUNG, LAGE

BODENTYP (BüK 50)

HISTOR­ISCHE BESTOCK­UNG (NLFB 2002)

AKTUELLE WALDBIOTOP­TYPEN [1]

Ostbraunschweigisches Hügelland (512)

Elm (512.15)

Elm

Rendzina (1538)

Pseudogley-Braunerde (1105)

Wald mit unbekanntem Bestand

WAR, WCA, WCK, WE, WMB, WMK, WQL

Ostbraunschweigisches Hügelland (512)

Dormhügelland (512.20)

 

Rieseberg (Westteil)

Rendzina (1121)

Wald mit unbekanntem Bestand

WCK

Rieseberg (Ostteil)

Rendzina (1121)

Wald mit unbekanntem Bestand

WCK

Dorm (zwischen Beienrode und Trendel)

Braunerde-Regosol (1199)

Rendzina (1157)

Laubwald;Wald mit unbekanntem Bestand

WCA, WCR, WEQ, WLB, WMB, WMK, WQL, WTB, WKT

Dorm (nördlich Groß Steinum)

Braunerde-Regosol (1199)

Rendzina (1157)

Laubwald;Wald mit unbekanntem Bestand

WCA, WEB, WMB, WMK, WTB

Schunterauerand östlich Lutterlandbruch

Pseudogley (1362)

Laubwald

WPB

Ostbraunschweigisches Flachland (624)

Lehrer Wold (624.12)

 

Sundern

Pseudogley (1334)

Podsol-Braunerde (615)

Wald mit unbekanntem Bestand

WCA, WLB, WQB, WQF

Kreuzfeld westlich Boimstorf

Pseudogley (1334)

Wald mit unbekanntem Bestand

WCA

Wohldrühme nordöstlich vom Langen Berg

Braunerde-Pelosol (1329)

Wald mit unbekanntem Bestand

WCA, WCE

Ostbraunschweigisches Flachland (624)

Hasenwinkel (624.21)

 

Mühlenhop bei Klein Steimke

Pseudogley (1334)

Laubwald

WCA

Moosholz bei Klein Steimke

Podsol-Braunerde (615), Pseudogley-Braunerde (431)

Laubwald

WQL

Karmlitzenberge südöstlich von Uhry

Pseudogley (1149)

Laubwald

WCR

 

 

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[1]    Auswahl ohne Jungwuchs und Forst