Dieser Landschaftsbildtyp fasst zwei Bruch- und Laubwaldtypen des Schuntertals (624.10) zusammen. Die Größere der beiden Landschaftsbildeinheiten ist das Rieseberger Moor, welches vor allem von Moorbirkenbeständen dominiert wird. Neben trockenen Lebensräumen sind v.a. die feuchten Lebensräume charakteristisch.
Besonders wertvoll sind die Reste der flachmoortypischen Vegetation wie z.B. der Torfmoos-Erlenbruch. Handtorfstiche sind mit Wasser vollgelaufen, der Boden ist humos und z.T. wassergesättigt. Die erlebbare Naturwirkung ist aufgrund der geringen Nutzungsintensität und der standörtlichen Vielfalt groß.
Der zweite Landschaftsbildraum liegt westlich von Beienrode (50). Er ist durch deutlich geringere Anteile an Erlen-Bruchwald und Erlen- und Eschenwälder gekennzeichnet. Es treten vielmehr Eichen-Mischwälder in den Vordergrund und signalisieren etwas trockenere Standorte.
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Dieser Landschaftsbildtyp subsumiert alle überwiegend größeren waldgeprägten Landschaftsbildräume, in denen der Laub- und Mischwaldanteil einen Flächenanteil von mindestens 50 % erreicht. Diese Bestände, die in der Regel durch sehr hohe Anteile von Laub- und Mischwald gekennzeichnet sind, bestehen zu erheblichen Teilen aus landschaftstypischen Wäldern. Im Elm und am Dorm dominieren Buchenbestände, am Rieseberg Eichenwälder. Das Rieseberger Moor ist durch standorttypische Birkenbestände gekennzeichnet. Viele dieser Standorte sind, zumindest in Kernbereichen, seit der Kurhannoverschen Landesaufnahme (1764-1786) und der Karte des Landes Braunschweig (1746-1784) durch Wald bestockt, d.h. es handelt sich um historisch alte Waldstandorte. Diese alten Waldstandorte, zu denen Teile des Elms, des Riesebergs, sowie der Sundern, Dorm und Mühlenhop entsprechen im besonderen Maße der gewachsenen Landschaftsstruktur. Naturnahe Ausprägungen von Waldbeständen zeichnen sich durch eine hohe Erlebnisqualität aus.
Die waldgeprägten Landschaftsräume sind bei entsprechender Flächenausdehnung überwiegend frei vonakustischen und geruchlichen Beeinträchtigungen. Hinzu kommt eine positive visuelle Randwirkung wenn naturnahe Waldbestände die Kulisse angrenzender Ackerlandschaft prägen. Dies trifft insbesondere auf Buchenwälder zu, die sich wie kaum ein anderer Waldtyp durch ihre leuchtende Herbstfärbung und Frühjahrsgeophyten wie z.B. weiße Teppiche von Buschwindröschen (Anemone nemorosa) auszeichnen.
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Die Nadelholzforste haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Naturräumlichen Einheiten Elm (512.15) und Dormhügelland (512.20). Insbesondere im Elm sind die Nadelholzforste, die hier überwiegend aus Lärchen und Fichten aufgebaut sind, oftmals eng mit den Laub- und Mischwaldtypen verzahnt. Im Dormhügelland dominieren diesen Typ dagegen die Kieferbestände. Letztere sind selten mit Laubmischwäldern verzahnt, sondern bilden meist homogene Bestände, die unmittelbar an das Offenland angrenzen und somit den Waldrand bilden. Die „Natürlichkeit“ sowie die „Vielfalt“ ist insbesondere bei den großflächigen Fichtenbeständen, die in der Regel monostrukturiert sind, stark eingeschränkt. Die Kiefernbestände, die oftmals lichter aufgebaut sind und daher einer vielfältigen Boden- und Strauchvegetation Raum lassen, sind dagegen v.a. hinsichtlich der Vielfalt und der Natürlichkeit höher einzustufen.