Die Naturräumliche Einheit Hasenwinkel ist für den Nordosten des Planungsgebietes bestimmend. Charakteristisch ist ein leicht welliges Relief, aufgebaut aus basenarmen Geschieben und Sanden über mesozoischen Gesteinen, die an einigen Stellen auch das anstehende Bodenmaterial bilden. Die Gebietsbezeichnung „Hasenwinkel“ versinnbildlicht Böden, die aus landwirtschaftlicher Sicht nicht zu den Gunststandorten zählen wie die nährstoffarmen Podsole, Braunerden auf Geschiebesanden, staufeuchte Pseudogleye auf den Geschiebelehmen und Tonsteinen. Neben Ackerflächen sind weite Bereiche von Laub- und Mischwald bedeckt, Grünland begrenzt sich auf die Niederungsbereiche. Bodenabbau für die lokalen Bedürfnisse hatte im Hasenwinkel aufgrund der geologischen Vielfalt eine weite Verbreitung, aktuell werden die Vorkommen tertiärer Sande großflächig genutzt. Die Niederung der Uhrau als wichtigstes Gewässer im Hasenwinkel wird in weiten Teilen noch als Grünland genutzt, zur Mündung hin ist sie durch die BAB und den Bodenabbau stark überprägt. Im Südteil wird der Hasenwinkel von der BAB 2 durchquert.
Zur Naturräumlichen Einheit Hasenwinkel werden die Ortschaften Rohde, Uhry, Ochsendorf und Klein Steimke gezählt. Sie sind – abgesehen von der Gutsanlage Rohde – Haufen- bzw. Straßendörfer in typischen Niederungsrandlagen, die Wiesen und Weiden zur Aue, die äcker in den höhergelegenen Flächen.
östlich der Schunterniederung steigt das Gelände bei Ochsendorf und Klein Steimke stetig von 90 m ü. NN auf 110 m ü. NN an und sinkt zum Waldgebiet des Rottlof wieder leicht ab. Ein weiterer Anstieg folgt nach Osten auf Rhode zu, das auf einer Erhöhung aus Mergelstein liegt. Nördlich von Rhode sinkt das Gelände in Richtung Almke wieder ab, ebenso nach Süden zur Uhrauniederung. Das vom Nordhang des Dorm und der Uhrauniederung im Süden sowie der Schunterniederung im Westen abgrenzbare Gebiet unterscheidet sich insbesondere hinsichtlich des geologischen Aufbaus einschließlich der Böden von den anderen Naturräumlichen Einheiten. Braunerden und Podsole treten auf Sanden und Kiesen pleistozänen Ursprungs sowie tertiären Sande nördlich und östlich von Uhry auf. Sie sind für die äcker östlich von Ochsendorf und Klein Steimke prägend, wo sich Elemente der basenarmen Lehmäcker noch erhalten haben. Für die Geschiebelehme, die sich als breiter Streifen östlich an die Schunterniederung anschließen, sind ertragsreichere Braunerden und Pseudogley charakteristisch. Der zu der Twülpstedter Lehmplatte vermittelnde Bereich nördlich von Rhode weist u.a. „Minutenböden“ auf, die durch den Tongehalt der anstehenden Tone des Keuper bedingt sind. Die Sand- und Mergelsteine des Keuper, als weitere Ausgangsgesteine, haben sich in der nacheiszeitlichen Bodenbildung zu Pararendzinen bzw. Pseudogleyen entwickelt. Die typische Vegetation der basenreichen Lehm- und Tonäcker ist auf den genannten Böden nur noch in Fragmenten im wegebegleitenden Grün zu finden.
Die Unterschiedlichkeit von Geologie und Bodenbildungen wird auch in der aktuellen Nutzung wiedergegeben. Im Bereich der tertiären und quartären Sande um Uhry nimmt der Bodenabbau mit anschließender Aufforstung weite Fläche ein. Auf den Geschiebelehmen dominiert die Ackernutzung, während im Verbreitungsgebiet des Keuper sich Acker- und Grünlandnutzung je nach Relief und Wasserverhältnissen abwechseln. Mit den Laubwäldern Mühlenhoop und Moosholz als historische alte Wälder über staufeuchten Böden und dem Rottloff als Eichen-Buchen-Mischwald weist der Hasenwinkel darüber hinaus noch größere von Laubbäumen dominierte Waldgebiete auf. Die nördlich des Dorm gelegenen Waldgebiete hingegen sind wie die Trendelheide deutlich von Nadelhölzern dominiert, sie gehen auf die Umnutzung der Allmendeflächen ab Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, spätere Aufforstungen sind an die Errichtung und Ausbau der Autobahn Hannover-Berlin gekoppelt.
Einige Bereiche der Naturräumliche Einheit Hasenwinkel haben in den vergangenen 100 Jahren einen Wandel hinsichtlich der Flächennutzung durchlaufen. Agrarmarktpolitische Prozesse nach 1945 haben in der nordwestlichen Gemarkung von Rhode zwischen den Wäldern Hainholz und Sarling die Nutzungsgeschichte bestimmt. Die nach Nordwesten flach abfallenden Hänge mit Pararendzinen, Braunerden und Pseudogleyen über mesozoischen Gesteinen wiesen um 1900 ein durch lineare Elemente (Hecken, Gräben) strukturiertes Nutzungsmuster auf: Grünland durchsetzt von Gehölzinseln und kleineren Wäldern auf den eher trockenen Mergelsteinrücken am Nordrand und in den Niederungsbereichen, Acker mit anteiligen Weiden ortsnah auf den höher gelegen Bereichen. Gegen 1950 wurden die Ackerflächen und die meliorierten Niederungsbereiche in ihrer Kleinstruktur aufgelöst und unter den neu eingerichteten vier Aussiedlerhöfen aufgeteilt. Die Karten zeigen über zwei Jahrzehnte eine Tendenz zur Grünlandwirtschaft, die seit der 1980er wieder rückläufig ist. Die aktuelle Nutzung wird durch den Anbau von Getreide, insbesondere Weizen, bestimmt, z.T. auch Zuckerrüben. Der Bedeutungsverlust der feuchten Niederungen deutet sich mit der Zunahme von Teichflächen an. Die Zunahme künstlicher Wasserflächen wird darüber hinaus durch den Sandabbau nordwestlich von Uhry gefordert. Schon vor 100 Jahren wurde zwischen Rohde und Uhry neben Mergel auch Sand abgebaut. Während die Mergelkuhlen lokal begrenzt blieben und nachfolgend in Wald, Grünland oder Teichanlagen übergingen, ist der Sandabbau in den letzten zwei Jahrzehnten u.a. durch den Straßenbau landschaftsbestimmend geworden. Neben neu eingerichteten Abbauflächen finden sich auch schon Rekultivierungsflächen mit Mischwaldbeständen und Stillgewässern.