4.2.10    Naturraum 627 - Aller-Talsandebene

 

 

Größe im Kreisgebiet: 6.876 ha

 

Zielkategorien in % (Anteil im Naturraum):

Sicherung von                                                25%

Verbesserung von                                         6,5%

Sicherung und Verbesserung von                 31%

Vorrangige Entwicklung/Wiederherst.          9,5%

Umweltverträgliche Nutzung                         28%

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



LEITBILD:

Die relativ flache Talsandebene bekommt durch die aufgesetzten Binnendünen am Rand der Allerniederung ein abwechselungsreiches Relief. In den feuchten Senken haben sich aus­gedehnte Bruch- und Nasswälder entwickelt. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zu trockenen Laubwäldern, die auf Dünen stocken. Diese ruhige Landschaft (Höpen/Stedorfer Bruch) bietet geeignete Lebensraumstrukturen für die Wiederansiedlung des sehr störanfälligen Schwarz­storches. Das unmittelbare Nebeneinander von trockenen und feuchten/nassen Standorten ist auch im Bereich Wittlohe/Otersener Bruch gegeben. Die Niederung der Aller wird als Grünland genutzt, dies trägt zur Stabilisierung der Wiesenvogelpopulationen bei. Die Rastvogelbestände haben sich stetig entwickelt. Der Mühlensee hat als Altgewässer keinen Anschluss an die Aller, aber einen ausreichend breiten Puffer zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die großen relativ offen liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen werden auf der Grundlage der guten fachlichen Praxis ackerbaulich genutzt, die Stoffkreisläufe sind geschlossen, so dass die Eutrophierung von Gewässern reduziert ist. Die Ortsrandbereiche der Ortschaften sind durch unterschiedliche kleinteilige Nutzungen strukturiert und mit Wegen durchzogen, innerhalb der Ortschaften befinden sich unbebaute begrünte Flächen, Siedlungsgehölze aus heimischen Laubbaumarten und großkronige Laubbäume.

 

Zielkategorien und Biotopkomplexe/Landschafts- und Nutzungstypen

im Naturraum Aller-Talsandebene (627)

 

Sicherung von Gebieten mit überwiegend sehr hoher Bedeutung für Arten und Biotope/

Darstellung in der Karte 4 „Zielkonzept“ dunkelrot

Biotopkomplexe/Landschafts- und Nutzungstyp

Lage

Maßnahmen

N, Gw

Aue/Niederung mit hohem Dauer­vegetationsanteil in Verbindung mit natur­nahem Gewässer

Lehrde Abschnitt von Stemmen bis zur Mündung in die Aller

Sicherung des naturnahen Verlaufes der Lehrde, Erhaltung des naturnahen Bach­bettes, Erhaltung und Entwicklung natur­naher Uferzonen, keine Aufforstung, keine landwirtschaftliche Nutzung bis an das Gewässer, Erhaltung der Grünland­nutzung, Extensivierung der Grünland­nutzung, Erhaltung der bachbegleitenden Vegetation und der Erlenreihen entlang der Grundstücksgrenzen, Sicherung und Entwicklung naturnaher Ufer­zonen im Mündungsbereich der Lehrde, Rück­bau/Rückverlegung der Deiche im Mündungsbereich der Lehrde, Sicherung und Entwicklung der Lehrde als Fisch­ottergewässer

 

 

 

 

 

 

N, G

Aue/Niederung mit hohem Dauer­vegetationsanteil in Verbindung mit offenem Grünland-Komplex Wiesen­vogelbrutgebiet / Weißstorch

Allerniederung von südlicher Kreisgrenze bis zur Lehrde­mündung

Sicherung und Entwicklung der Grün­landnutzung (Wiesen und Weiden), Extensivierung der Grün­landnutzung, Sicherung der Weiß­dornhecken, Sicherung der Weiden­gebüsche am Ufer, Sicherung und Entwicklung des Auwaldes, Sicherung und Entwicklung von Flutmulden, keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastruktur­maßnahmen

 

N, Wn

Aue/Niederung mit hohem Dauer­vegetationsanteil in Verbindung mit natur­nahen Feucht­wäldern (nass)

Otersener Bruch

Sicherung der Moorböden und Verbesserung des Boden-Wasser-Haus­haltes durch Aufstaumaßnahmen, Sicherung der Erlen-/Eschenwälder, plenterartige Nutzung, zulassen der Naturverjüngung, Sicherung und Exten­sivierung der Grünlandnutzung, im Rand­bereich zu den Wäldern zulassen von Sukzession nach Nutzungsaufgabe

 

Gw

naturnahe Gewässer

Mühlensee bei Westen

Sicherung des naturnahen Alt­gewässers, Sicherung der Uferbereiche, der Röhrichte und Nasswiesen, Sicherung der Weidengebüsche, Entwicklung einer breiten Pufferzone bestehend aus extensiv genutztem Grünland

 

Wf, G

naturnahe Wälder frischer Standorte in Verbindung mit offenen Grünland-Komplexen Wiesen­vogelbrutgebiete / Weißstorch

Dörverdener Wiesen

Sicherung der Laubwälder, Umbau der Nadelholzbestände, plenterartige Nutzung, Zulassen der Natur­verjüngung, Sicherung und Entwicklung der Baum­reihen (Eichen), Sicherung der Grünland­nutzung (Wiese und Weide), Exten­sivierung der Nutzung

 

Wn, Wf

naturnahe Feucht­wälder (nass) in Verbindung mit naturnahen Wäldern frischer Standorte

Stedorfer Bruch

Sicherung der Bruchwälder, Sicherung und Entwicklung des Boden-Wasser-Haushaltes/Wiedervernässung, Aufstau der Gräben, Umbau der Nadelholz­bestände, Zulassen der Naturverjüngung, keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastruktur­maßnahmen, Sicherung von nassen Grünlandflächen innerhalb der zusammenhängenden Waldflächen, Rückbau von Straßen/ Wegen zur Beruhigung der Landschaft, Lenkung der Erholungssuchenden, Wieder­ansiedlung des Schwarzstorches

 

Wn

naturnahe Feucht­wälder (nass)

Höpen

Sicherung der Bruchwälder, Sicherung und Entwicklung des Boden-Wasser-Haushaltes/Wiedervernässung, Aufstau der Gräben, Umbau der Nadelholz­bestände, Zulassen der Naturverjüngung, keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastruktur, Sicherung von nassen Grünlandflächen innerhalb der zusammenhängenden Waldflächen, Rückbau von Straßen/ Wegen zur Beruhigung der Landschaft, Lenkung der Erholungssuchenden, Wieder­ansiedlung des Schwarzstorches

 

Verbesserung beeinträchtigter Gebiete mit überwiegend sehr hoher Bedeutung für Arten oder Biotope / Darstellung in der Karte 4 „Zielkonzept“ hellrot

Biotopkomplexe/Landschafts- und Nutzungstyp

Lage

Maßnahmen

N, Gf, Mr

Aue/Niederung mit hohem Dauer­vegetationsanteil in Verbindung mit arten­reichen Grün­land­gebieten frischer/feuchter Stand­orte und Hochmoor­rege­nerationsgebiete

 

Otersener Bruch

Sicherung der Moorböden und Verbesserung des Boden-Wasser-Haus­haltes durch Auf­staumaßnahmen, Sicherung und Exten­sivierung der Grün­landnutzung, in Rand­bereichen zu Gewässern und Wäldern zulassen von Sukzession nach Nutzungs­aufgabe

 

Wt

naturnahe Wälder trockener Standorte

Diensthoper Holz

Sicherung und Entwicklung der Laubwald­bestände, Umbau der Nadelholzbestände, plenterartige Nutzung, Zulassen der Natur­verjüngung, keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastruktur­maßnahmen, Rückbau von Straßen/Wegen zur Beruhigung der Landschaft

 

Wf

naturnahe Wälder frischer Standorte

Höpen

Sicherung und Entwicklung der Laubwald­bestände, Umbau der Nadelholzbestände, Zulassen der Naturverjüngung, keine Bebauung und keine zerschneidende Infra­struktur maßnahmen, Rückbau von Straßen/ Wegen zur Beruhigung der Landschaft, Entwicklung des Boden-Wasser-Haus­haltes/Wiedervernässung, Wiederansiedlung des Schwarzstorches

 

Wf, G

naturnahe Wälder frischer Standorte in Verbindung mit offenen Grünland-Komplexen Wiesen­vogelbrutgebiete / Weißstorch

Bereich südlich Barnstedt

Sicherung und Entwicklung der Laub­wälder, Umbau der Nadel­holzbestände, plenterartige Nutzung, Zulassen der Naturverjüngung, Sicherung und Entwicklung der Baumreihen (Eichen), Sicherung und Entwicklung der Grünland­nutzung (Wiese und Weide), Exten­sivierung der Nutzung, Umwandlung von Acker in Grünland

 

 

Sicherung und Verbesserung von Gebieten mit überwiegend hoher Bedeutung für Arten und Biotope, hoher bis sehr hoher Bedeutung für Landschaftsbild, Boden/Wasser, Klima/Luft /

Darstellung in der Karte 4 „Zielkonzept“ ocker

Biotopkomplexe/Landschafts- und Nutzungstyp

Lage

Maßnahmen

Wn

naturnahe Feuchtwälder (nass)

Stedorfer Bruch Ost und West

Sicherung und Entwicklung von Bruch­wäldern, Sicherung und Entwicklung des Boden-Wasser-Haushaltes/ Wieder­vernässung, Umbau der Nadelholz­bestände, Zulassen der Naturverjüngung, Erstauf­forstungen mit Staunässe ertragen­den Laub­baumarten, keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastruktur, Sicherung von nassen Grünlandflächen innerhalb oder am Rand der zusammen­hängenden Waldflächen, Rückbau von Wegen zur Beruhigung der Landschaft, Lenkung der Erholungs­suchenden

 

 

 

 

 

 

 

Wt

naturnahe Wälder trockener Standorte

Bereiche südl. und östl. Höpen, südwestl. Hülsen und südwestlich Donnerhorst

Sicherung und Entwicklung der Laubwald­bestände, Umbau der Nadelholzbestände, plenterartige Nutzung, Zulassen der Natur­verjüngung, keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastruktur, Rück­bau von Wegen zur Beruhigung der Landschaft, Lenkung der Erholungssuchenden, Sicherung der Dünen und kein Boden­abbau (südwestl. Hülsen)

 

Wt, H

naturnahe Wälder trockener Standorte in Verbindung mit Heiden und Magerrasen

 

Waldgebiet von Wittlohe bis Ludwigslust

Sicherung der Waldbestände auf den vorhandenen Dünen und Dünenausläufern, Sicherung der Dünen, kein Bodenabbau, Erhaltung der offenen Dünenbereiche, Zulassen der Besiedlung der offenen Dünen mit Magerrasen, Umwandlung von Acker­flächen zu Wald, plenterartige Nutzung des Waldes, Rücknahme der Nadelholzbestände, Aufbau von breiten Waldrändern, Zulassen der Naturverjüngung, Sicherung der verstreut liegenden Kleinstmoor-standorte und Verbesserung des Boden-Wasser-Haushaltes durch Aufstaumaßnahmen, keine Bebauung

 

Mr, Gf

 

Wittmoor, südöstl. Stemmen

Sicherung der Moorböden und Verbesserung des Boden-Wasser-Haushaltes, Sicherung und Extensivierung von Grünland auf frischen/feuchten Standorten

 

N

Aue/Niederung mit hohem Dauer­vegetationsanteil

Niederung des Haßberger Hauptgrabens

Sicherung und Entwicklung der Grünland­nutzung; Extensivierung der Grünland­nutzung, Sicherung und Entwicklung der Hecken und Baumreihen, Sicherung und Entwicklung von Säumen entlang der Wirt­schaftswege, der Hecken/Baumreihen und der Gewässer, keine Aufforstungen , keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastruktur

 

Gw, Akb

naturnahe Gewässer in Verbindung mit Agrar­gebiete mit hohem Klein­struk­turanteil, Baum­reihen, Feld­gehölze und Wald­flächen

Bereich südl. Donnerhorst/

Schipse

Sicherung und Entwicklung des relativ natur­nahen Verlaufes der Schipse, Erhaltung des Bachbettes und der Ufer, Entwicklung bach­begleitender Vegetation, keine landwirt­schaftliche Nutzung bis an das Gewässer, Erhaltung der Grünland-nutzung, Exten­sivierung der Grünland­nutzung, Sicherung und Entwicklung der Baumreihen und Feld­gehölze, keine Aufforstung

 

Symbol

Siedlungsgebiete mit hohem Anteil an Vegetations­elementen

Dörverden, Westen und Hülsen

Sicherung des Altbaumbestandes – insbesondere Eichen und Buchen, Sicherung und Entwicklung der Obstwiesen, Grünland- und Acker­flächen innerhalb der Ortslagen, Sicherung der großen Bauerngärten, Sicherung der zusammenhängenden Gartenbereiche in älteren Sied­lungs­teilen, keine Bebauung in „zweiter Reihe“, Sicherung der Dünen und kein Bodenabbau (Hülsen)

 

Symbol

Siedlungsrand­gebiete/Ortsränder mit typischer Zonierung

Dörverden N, Westen W, O und Hülsen N/O, S/O

Sicherung und Entwicklungder Übergangs­bereiche bestehend aus Gärten mit Obst­bäumen, Obstwiesen, kleinen Grünland­flächen, die als Weide genutzt werden und/oder Hofgehölzen, Sicherung und Entwicklung der einzeiligen Hecken und Baumreihen

 

 

 

Vorrangige Entwicklung und Wiederherstellung in Gebieten mit aktuell überwiegend geringer bis sehr geringer Bedeutung für alle Schutzgüter /

Darstellung in der Karte 4 „Zielkonzept“ gelb

Biotopkomplexe/Landschafts- und Nutzungstyp

Lage

Maßnahmen

Wt

naturnahe Wälder trockener Standorte

 

Bereich zwischen Westen und Hülsen (östl. der K 14)

Entwicklung von naturnahen Waldbeständen (Stieleichen-Birkenwald und/oder bodensaure Buchenwälder), Umwandlung der Nadelholzbestände in Laubwald (Schwerpunkt: Buchen), Zulassen von Naturverjüngung, Entwicklung von mehrzeiligen Waldrändern, keine Bebauung und keine zerschneidende Infrastrukturmaßnahmen

 

N, G

Aue/Niederung mit hohem Dauervegetationsanteil in Verbindung mit offenen Grünland-Komplexen Wiesenvogelbrutgebiete / Weißstorch

 

Allerniederung zwischen Otersen und Lehrdemündung

Sicherung und Extensivierung von Grünland, Umwandlung von Acker in auentypisches Grünland, keine Erhöhung der Sommerdeiche

 

N, Gf

Aue/Niederung mit hohem Dauervegetationsanteil in Verbindung mit artenreichen Grünland­gebieten frischer/feuchter Stand­orte

Otersener Bruch und Wittloher Kanal

Sicherung der Moorböden und Verbesserung des Boden-Wasser-Haushaltes durch Aufstaumaß­nahmen, Sicherung und Extensivierung von Grünland, Umwand­lung von Acker zu Grünland, auf nassen Standorten Nutzung einstellen und zulassen von Sukzession

 

Symbol

Siedlungsgebiete mit hohem Anteil an Vegetations­elementen

 

Dörverden Bereich südl. Bahn­hofstraße

Entwicklung von Baumreihen und Obstwiesen zur Gliederung der Bebau­ungsstruktur

 

Symbol

Siedlungsrand­gebiete/Ortsränder mit typischer Zonierung

Dörverden O,S, Westen N, S und Hülsen N, W, S, O

Entwicklungder Übergangsbereiche bestehend aus Gärten mit Obst­bäumen, Obstwiesen, kleinen Grün­landflächen, die als Weide genutzt werden und/oder Hof­gehölzen, Sicherung und Entwick­lung der einzeiligen Hecken und Baumreihen

 

 

Umweltverträgliche Nutzung in allen übrigen Gebieten mit aktuell sehr geringer bis mittlerer Bedeutung für alle Schutzgüter / Darstellung in der Karte 4 „Zielkonzept“ beige

Biotopkomplexe/Landschafts- und Nutzungstyp

Lage

Maßnahmen

Al

Agrargebieten mit gewässer- und boden­schonender landwirt­schaftlicher Nutzung/ Plaggenesch

Bereiche östl. Dörverden, westl./südl. Westen, südl. Hülsen und am südl. Diensthop

Sicherung der Grünlandflächen, Entwicklung einer Dauerbegrünung der Ackerflächen in Verbindung mit Zwischenfruchtanbau oder Untersaat - insbesondere zur Zeit der sog. „Osterhasenpust“ (hier gebräuch­licher Begriff für die trockenen starken Winde im April/Mai), Anpflanzung von Hecken und/oder Baumreihen zwischen den Ackerschlägen und entlang der Gräben, Sicherung und Entwicklung von Säumen entlang der Wege, Hecken und Gewässer

 

 

 

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