2.2        Geologie

Landschaftsprägend sind die unterschiedlichen geologischen Faltungs- und Erosionsprozesse seit dem Erdaltertum. Den großen geologischen Rahmen bilden die außerhalb des Plangebietes liegenden Mittelgebirge Harz und Flechtinger Höhenzug. Im Plangebiet selbst bestimmen die Sättel von Elm (Gesteine des Trias) und Rieseberg-Dorm (Gesteine des Jura, z.T. Trias) einschließlich der nördlich und südlich des Dorm-Rieseberg-Sattels angrenzenden Mulden (kreidezeitliche Sedimente) im wesentlichen die geologisch-tektonische Ausgangssituation. Hinzu kommt die den Sätteln westlich vorgelagerte, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Schandelaher Mulde (Gesteine des Jura) (Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung 1986).

Die geologisch ältesten Gesteine stehen mit Sand- und Schluffsteinen aus dem Buntsandstein im Dorm und Rieseberg an, gefolgt von Kalksteinen des Muschelkalk (Elm, Rieseberg, Dorm) sowie Mergel-, Ton- und Sandsteinen aus dem Keuper und Jura, die schwerpunktmäßig im Lehrer Wold, Twülpstedter Lehmplatten und im Dormhügelland auftreten. Aus den Gebirgsbildungsprozessen des Erdmittelalters sind die am stärksten reliefierten Bereiche des Plangebietes hervorgegangen, insbesondere im Bereich des steil aufgewölbten Dorm-Sattels mit mittel, lokal auch stark geneigten Hangbereichen (Look 1985).

Gegen Ausgang des Kreidezeitalters vor 70 Millionen Jahren lag das Plangebiet innerhalb eines weitreichenden Deltas einer Flussmündung. Unter den damals herrschenden, subtropischen Klimabedingungen haben sich insbesondere im Raum Uhry reinste Quarzsande abgelagert, die während der Eiszeiten des Quartär von kieshaltigen Geschieben überdeckt wurden[1]. Dem geologischen Zeitalter des Tertiär, das auf die Kreide folgte, werden die nährstoffarmen Sande des Lauinger Raumes zugerechnet.

Dem jüngsten geologischen Zeitabschnitt des Quartär werden die altpleistözänen (Saale-Vereisung) Geschiebelehme und –sande im Hasenwinkel zugeordnet sowie Weichsel-zeitliche Lössablagerungen im Bereich der Helmstedter Mulde, die gegen Ende des Pleistozän vor 20.000 Jahren entstanden. Typische Reliefbildungen dieser Phase sind flachwellige Landschaften wie das östliche Elmvorland. Sedimente des Holozän sind die Vermoorungen (Atlantikum, ca. 6000 Jahre; Schneekloth & Schneider (1971)) sowie Auensedimente im Bereich der Niederungen von Schunter einschließlich der Nebenflüsse sowie des Rieseberger Moore. Deren Bildung findet aktuell bei Hochwasserereignissen noch statt ebenso wie die Ablagerung von Fließerden im Bereich ackerbaulich genutzter Hanglagen an Dorm und Elm. Zur ausführlich Darstellung der geologischen Entstehung wird auf Seedorf & Meyer (1992) verwiesen.

 

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[1]       Das genannte Glassandvorkommen wird unter http://www.nlfb.de/geologie/downloads/geotope/Infoblatt_Uhry.pdf detailliert beschrieben.