Die Bodenlandschaft im Kreisgebiet ist klar gegliedert: In die Bodenregion der Geest ist in Nordwest-Südosterstreckung die Bodenregion Flusslandschaften, die Weser-Aller-Aue, eingebettet. Diese Bodenregion nimmt etwa ein Fünftel des Kreisgebietes ein. Braunauenböden sowie Pseudogley- und Gley-Braunauenböden kennzeichnen die von der Auendynamik oder ehemaligen Auedynamik geprägten Flusslandschaft. Ihre nördliche Begrenzung wird durch die Geestkante gebildet. Ein sehr kleiner Teil des Kreisgebietes, der Naturraum Wesermarschen (612), gehört zur Bodenregion Küstenholozän. Er weist jedoch nicht die für diese Region typischen Marschböden auf, sondern ist geprägt durch das Dünenfeld bei Uphusen (Podsole und Regosole). In den Geestgebieten wechseln die grundwassernahen Talsandniederungen und Urstromtäler mit den grundwasserfernen Geestplatten und Endmoränenzügen.
Die Talsandniederungen und Urstromtäler in den Naturräumen Thedinghäuser Vorgeest (621), Aller-Talsandebene (627), Wümmeniederung (631), Hamme-Oste-Niederung (632) und Achim-Verdener Geest (630) umfassen ein weites Spektrum von Bodentypen von den extrem trockenen Standorten auf Dünenfeldern (Regosole, Podsole) über die mehr oder weniger stark grundwasserbeeinflussten Standorte (Gley-Podsole, Podsol-Gleye, Gleye) bis hin zu Mooren (Anmoorgleye, Hochmoor, Niedermoor). In der Thedinghäuser Vorgeest (621) kommen außerdem Eschböden vor.
Die Geestplatten und Endmoränen in den Naturräumen Zevener Geest (634), Achim-Verdener Geest (630) und Südheide (641) umfassen Bodentypen auf Sanden (u.a. auf Dünen und Flugsanden, Geschiebedecksande) und Geschiebelehmen. In den Sandgebieten kommen nährstoffarme und trockene Podsolen, Braunerde-Podsole und Braunerden vor. Auf sandüberdeckten Geschiebelehmen sind staufeuchte Pseudogleye, Pseudogley-Podsole bzw. Pseudogley-Braunerden verbreitet. Hoch- und Niedermoore sowie Gleye und Anmoorgleye als wassergeprägte Bodentypen kommen auch in der grundwasserfernen Geest vor. Anders als in den Talsandniederungen treten sie nur als kleinflächige Bildungen auf, u.a. in den schmalen Geesttälern und in Ausblasungsmulden der Dünen.
Textkarte 3.3.1‑1: Bodentypen im Landkreis Verden