Die Wahrnehmung der Landschaft ist ein komplexes Geschehen, dass die Summe aller sinnlich erfahrbaren landschaftlichen Gegebenheiten umfasst (visuell, akustisch und olfaktorisch). Alle Faktoren, die das Landschaftserlebnis einschränken oder zu einem negativen Landschaftserlebnis führen sind als Beeinträchtigung aufzufassen[1].
Beeinträchtigungen, die nicht als Bestandteil einer Landschaftsbildeinheit wahrgenommen werden, sondern die landschaftliche Eigenart mit einem negativen visuellen, akustischen oder olfaktorischen Eindruck überlagern, werden im folgenden beschrieben und bewertet.
Die Wirkzonen störender Landschaftselemente, Gerüche und Geräusche sind in Abhängigkeit von Art und Ausprägung des Objektes, der Qualität der umgebenden Landschaft (Landschaftsgestalt und –ausstattung) sowie von der Intensität visueller, akustischer und olfaktorischer[2] Beeinträchtigungen unterschiedlich.
In der Karte 2 „Landschaftsbild“ sind die Quellen der Beeinträchtigung dargestellt, nicht ihre jeweiligen „Auswirkungsbereiche“. Im folgenden werden die als „wesentliche überlagernde Beeinträchtigungen“ dargestellten Bauwerke und Anlagen aufgeführt (vgl. auch "Hinweise zur Ausarbeitung und Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans"[3]). Zu jedem Legendenpunkt wird aufgelistet, in welchen Naturräumen die jeweilige Beeinträchtigung vorkommt.
Der Schwerpunkt der Beeinträchtigungen durch den Straßen- und Schienenverkehr liegt in der großflächigen Verlärmung (siehe Textkarte„Verlärmung an vielbefahrenen Straßen“, S. 20). Außer der Lärmbelastung spielt beim Straßen- und Schienenverkehr auch die visuelle Beeinträchtigung eine Rolle. Nach technischen Standards ausgebaute Straßenabschnitte mit fehlender landschaftlicher Einbindung wirken optisch zerschneidend. Straßen und Gleiskörper bilden, sofern sie in Damm- oder Brückenlage verlaufen, künstliche visuelle Barrieren, die naturräumliche Abgrenzungen überprägen können. Dies ist zum Beispiel im Übergang der Langwedeler Niederung in die Weser- und Aller-Aue bei Langwedel/ Förth der Fall.
Die olfaktorische Belastung durch Abgase, Staub etc. betrifft vor allem den Straßennahbereich, wodurch von Zerschneidung und Verlärmung belastete Erholungsgebiete zusätzlich beeinträchtigt werden.
|
Überregionale Schienenverbindung |
Bundesautobahn |
Überregionale Straßenverbindung |
Quellen, Methodik: |
Auswahl aus der topographischen Karte |
Übernahme aus der topographischen Karte, Verkehrszählungen (Landkreis Verden 2002a, Niedersächsisches Landesamt für Straßenbau 2002) |
|
Signatur in der Karte 2: |
|
|
|
Tabelle 3.2.2‑11: Überregionale Schienenverbindungen in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
612 |
Wesermarschen |
Bahnstrecke Hannover - Bremen |
630 |
Achim-Verdener Geest |
Bahnstrecke Hannover - Bremen |
Bahnstrecke Bremen - Hamburg |
||
631 |
Wümmeniederung |
Bahnstrecke Bremen - Hamburg |
620 |
Verdener Wesertal |
Bahnstrecke Hannover - Bremen |
627 |
Aller-Talsandebene |
Bahnstrecke Hannover - Bremen |
Tabelle 3.2.2‑12: Bundesautobahnen in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
612 |
Wesermarschen |
BAB 1 |
630 |
Achim-Verdener Geest |
BAB 27 |
631 |
Wümmeniederung |
BAB 27 / Bremer Kreuz |
BAB 1 / Bremer Kreuz |
||
620 |
Verdener Wesertal |
BAB 1 |
Überregionale Straßenverbindungen
Überregionale Straßenverbindungen durchschneiden alle Naturräume im Kreisgebiet. Eine Häufung der Beeinträchtigungen liegt im Bereich des Siedlungsbandes Uphusen – Achim – Langwedel – Verden vor.
Industrie- oder Gewerbeanlage/-gebiet
Zur visuellen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes führen vor allem großflächige Gewerbe- und Industrieansiedlungen in der Peripherie von Siedlungen oder im Außenbereich (vgl. Fettdruck). Insgesamt nehmen die flächigen Gewerbe- und Industrieanlagen über 1000 ha ein (ca. 1,3% des Kreisgebietes).
Fehlende Eingrünung sowie hochaufragende Gebäude oder Produktionseinrichtungen (Silos, Schornsteine) beeinträchtigen durch Kulissenwirkung angrenzende überwiegend ländlich geprägte Landschaftsräume. Zeitweise olfaktorische Beeinträchtigungen gehen von den Standorten des Tierfutterherstellers Effem (Verden), der Konservenfabrik Buss (Ottersberg) und der Keksfabrik Freitag (Verden) aus [4]..Durch den Betrieb gewerblicher Anlagen sowie Anliefer-, Vertriebs- und Kundenverkehr kommt es zu Lärmbelastungen.
|
Industrie- oder Gewerbeanlage/-gebiet |
Quellen, Methodik: |
Biotopkartierung (CIR Luftbilder 2001), Gewerbeflächeninformation[5] des LK Verden, Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Textkarte 3.2-1: Verlärmung an vielbefahrenen Straßen
Tabelle 3.2.2‑13:
Industrie- oder Gewerbeanlagen/-gebiete in den Naturräumen
(Fettdruck: großflächige Ansiedlungen)
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
612 |
Wesermarschen |
Gewerbegebiete Uphuser und Biedener Mehren |
Nordwestl. Ortsgebiet Achim |
||
630 |
Achim-Verdener Geest |
Gewerbepark Achim-Uesen, Gewerbegebiet Baden |
Gewerbepark an der Autobahn (Oyten) und angrenzende kleinere Gewerbeeinheiten |
||
3 kleinere Gewerbestandorte (Bassener Kamp, Heinsberg, Großhollen) |
||
Gewerbegebiet Ottersberg Bahnhof |
||
Einkaufszentrum Dodenhof in Posthausen |
||
4 Gewerbestandorte in Dauelsen |
||
Gewerbegebiete Verden Mitte, Süd, Siemensstraße, Weserstraße Nord und Finkenberg-Ost sowie einige kleinere Gewerbestandorte innerhalb Verdens |
||
Gewerbegebiet Weitzmühlen |
||
Gewerbegebiet Bahnhof Kirchlinteln |
||
2 Gewerbestandorte in Kirchlinteln |
||
Gewerbegebiet Walle |
||
Gärtnersiedlung Bendingbostel (Erwerbsgartenbau) |
||
Gewerbestandort am südl. Ortsrand von Bendingbostel |
||
Gewerbestandort am südl. Ortsrand von Neddenaverbergen |
||
631 |
Wümmeniederung |
Bremen-Uphusen (westl. Bremer Kreuz) |
634 |
Zevener Geest |
Gewerbegebiet Ottersberg |
3 Gewerbestandorte verteilt im Gebiet |
||
620 |
Verdener Wesertal |
Gewerbegebiet Morsum |
621 |
Thedinghäuser Vorgeest |
7 Gewerbestandorte in Thedinghausen |
4 Gewerbestandorte in Emtinghausen |
||
Weitere kleinere Gewerbestandorte verteilt im Gebiet |
||
627 |
Aller-Talsandebene |
Gewerbegebiet Hülsen |
1 Gewerbestandort in Dörverden an der B 215 |
Erdgasförderung
Wie andere Gewerbe- und Industrieanlagen beeinträchtigen Anlagen zur Erkundung bzw. Förderung von Erdgas aufgrund fehlender Eingrünung und technisch-funktioneller visueller Wirkung das Landschaftsbild. Sie befinden sich in der Regel ohne Anbindung an Siedlungen verstreut in der Landschaft, z.T. auch in Landschaftsbildeinheiten mit hoher und sehr hoher Bedeutung.
|
Erdgasförderung |
Quellen, Methodik: |
Nachrichtl. Übernahme (LANDKREIS VERDEN 2002b), Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑14: Erdgasförderanlagen in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
6 Anlagen rund um Völkersen und Neuenfelde |
nördl. Walle |
||
2 Anlagen zwischen Kirchlinteln und Walle |
||
nördl. Odeweg |
||
südöstl. Weitzmühlen |
||
westl. Groß Heins |
||
südl. Groß Heins |
||
634 |
Zevener Geest |
nordöstl. Otterstedt |
Sendemast
Mastenartige Baukörper – dazu gehören Sendemastanlagen, Freileitungstrassen und Windenergieanlagen – sind technische Elemente, die in Abhängigkeit von Bauart und Höhe der Masten zu beträchtlichen visuellen Störungen des Landschaftsbildes führen.
In ihrer Gesamtheit führt die hohe Dichte der verschiedensten mastenartigen Bauwerke im Landkreis Verden zu einer Beeinträchtigung der landschaftsästhetisch besonders wirksamen Weit- und Fernsichterlebnisse, da sie in ihrer beeinträchtigenden Wirkung auch in die nicht direkt belasteten Räume ausstrahlen.
Sendemastanlagen sind grundsätzlich problematisch, da sie funktionell an einen exponierten Standort gebunden sind[6]. Das gesamte Kreisgebiet ist von einem dichten Netz 40 bis 60 m hoher Mobilfunkeinrichtungen überzogen. Eine besonders hohe Fernwirkung besitzen die Sendeeinrichtungen auf dem Steinberg (Lage auf der höchsten Erhebung im Kreisgebiet, bauartbedingte Fernwirkung durch Betriebsgeschoss) und bei Luttum (große Höhe, rot-weißer Signalanstrich).
|
Sendemast |
Quellen, Methodik: |
Nachrichtl. Übernahme (LANDKREIS VERDEN 2002b), |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑15: Sendemasten in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
612 |
Wesermarschen |
östl. Uphuser Mehren |
630 |
Achim-Verdener Geest |
Oytermühle |
Schaphusen |
||
Bassen |
||
2 Sendemasten nördl. Uphusen |
||
3 Sendemasten nördl. Achim |
||
zwischen Daverdener Brand und Langwedeler Moor |
||
630 |
Achim-Verdener Geest |
östl. Dauelsen |
im Norden Stadtgebiet Verden |
||
zwischen Kirchlinteln und Verden |
||
nördl. Luttum |
||
südöstl. Bendingbostel |
||
3 Sendemasten am Steinberg zwischen Völkersen und Holtum |
||
nördl. Langwedel |
||
südwestl. Kirchlinteln |
||
631 |
Wümmeniederung |
westl. Ottersberg |
632 |
Hamme-Oste-Niederung |
westl. Wilhelmshausen |
634 |
Zevener Geest |
nördl. Ottersberg |
583 |
Mittelweser |
im Norden Ortsgebiet Barme |
621 |
Thedinghäuser Vorgeest |
südöstl. Riede |
627 |
Aller-Talsandebene |
nordwestl. Hülsen |
Silo
Silos beeinträchtigen als hoch aufragende Anlagen durch Kulissenwirkung angrenzende überwiegend ländlich geprägte Landschaftsräume. Fehlende Eingrünung verschärft die ungünstige Wirkung.
|
Silo |
Quellen, Methodik: |
Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑16: Silos in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
Ortsgebiet Holtebüttel |
Bahnhof Kirchlinteln |
||
südl. Weitzmühlen |
||
621 |
Thedinghäuser Vorgeest |
nördl. Morsum |
627 |
Aller-Talsandebene |
nördl. Stemmen |
Hochspannungsfreileitung
Die hohe Dichte der das Kreisgebiet durchziehenden Freileitungstrassen ist als schwerwiegende Beeinträchtigung zu werten. Dargestellt in der Karte 2 „Landschaftsbild“ sind Anlagen mit 110 kV, 220 kV und 380 kV. Neben der punktuellen Beeinträchtigung am Standort des Trägers kommt es zu linearen Beeinträchtigungen durch Zerschneidung der Landschaft.
Alle Naturräume des Kreisgebietes werden von Hochspannungsfreileitungen durchschnitten oder tangiert. In der offenen Auenlandschaft sind diese Beeinträchtigungen besonders weitreichend. Zudem handelt es sich hier überwiegend um Höchstspannungsleitungen, die beträchtliche Höhen und Spannweiten erreichen. Besonders schwerwiegend beeinträchtigt ist die Weseraue im Bereich von östlich Langwedel über Eissel bis Hönisch, wo mehrere Freileitungstrassen parallel verlaufen.
|
Hochspannungsfreileitung |
Quellen, Methodik: |
Auswertung des Regionalen Raumordnungsprogrammes (LANDKREIS VERDEN 1990), Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Windkraftanlage
Windkraftanlagen führen zu vielfältigen optischen Beeinträchtigungen. Aufgrund ihrer großen Höhe[7] heben sie sich dominant gegen die Horizontlinie ab, was besonders in der durch die niedrige Horizontlinie geprägten Flussniederung störend wirkt. Die Rotorbewegung verursacht landschaftsfremde Licht- und Schatteneffekte. Bestehender landschaftliche Ordnungs- und Leitstrukturen (Reliefmerkmale, Gehölzstrukturen) werden überlagert und verfremdet. In allen Fällen sind Unmaßstäblichkeit gegenüber natürlichen (z.B. markanter Einzelbaum) und historisch gewachsenen Landschaftselementen (z.B. Kirchturm) negativ zu bewerten. Gruppen von Windkraftanlagen, die aus verschiedenen Masttypen (Vollmasten, Gittermasten) zusammengestellt sind, wirken ästhetisch besonders ungünstig.
|
Windkraftanlage |
Quellen, Methodik: |
Nachrichtl. Übernahme (LANDKREIS VERDEN 2002b). Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑17: Windkraftanlagen in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
2 Anlagen südwestl. Sagehorn |
Bockhorst |
||
2 Anlagen östl. Bassen |
||
nördl. Posthausen |
||
3 Anlagen östl. Borstel |
||
3 Anlagen südwestl. Holtum |
||
südöstl. Langwedel |
||
nördl. Luttum |
||
634 |
Zevener Geest |
2 Anlagen westl. Eckstever |
620 |
Verdener Wesertal |
nördl. Dörverden |
4 Anlagen westl. Wahnebergen / Stedebergen |
||
5 Anlagen südl. Blender |
||
nordöstl. Eißel |
||
2 Anlagen östl. Clüverswerder |
||
621 |
Thedinghäuser Vorgeest |
10 Anlagen Beppener Bruch (südl. Thedinghausen) |
Tierhaltung
Anlagen zur Tierhaltung sind im gesamten Kreisgebiet verbreitet und tragen durch ihre Vielzahl in Verbindung mit der normierten Bauweise zur Minderung landschaftlicher Eigenart bei.
Visuelle Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch Stallanlagen ergeben sich aus den nachstehend aufgeführten Faktoren. Dabei können im Einzelfall ein oder mehrere Gründe für die Erfassung und Darstellung maßgeblich sein. Berücksichtigt wurden sowohl Art und Ausführung des einzelnen Bauwerkes als auch der gesamträumliche Kontext:
1 an technisch-funktionalen Gesichtspunkten ausgerichtete Gestaltung (normierte, „konfektionierte“ Bauweise), landschaftsfernes Erscheinungsbild
2 Ungünstige Lage, d. h. unvorteilhafte Platzierung im Geländerelief: sichtexponiert, in Oberhang- oder Kuppenlage, „Präsentierteller“
3 Mangelhafte oder fehlende landschaftliche Einbindung durch Bepflanzung
4 Visuelle Dominanz: Großflächigkeit oder Überdimensioniertheit des einzelnen Bauwerkes (z. B. Rinderlaufstall bei Theten, Pferdestall bei Bockhorst); Häufung mehrerer Einzelanlagen (z. B. Schweineställe nördl. Neddenaverbergen, Putenställe bei Groß Sehlingen) oder Kombination verschiedener landwirtschaftlicher Anlagen (Stallanlage, Güllebehälter, Futtersilo und z. T. sehr großflächige Feldmieten)
5 Störung des harmonisch gewachsenen Ortsrandes.
Von olfaktorischen Beeinträchtigungen (= geruchlichen Störungen) ist in erster Linie im unmittelbaren Umkreis von Anlagen zur Großbestandshaltung (Schweine- und Geflügelmast) auszugehen. Grundsätzlich führt die bei der heutigen Form der Tierhaltung praktizierte Güllewirtschaft regelmäßig in Frühjahr und Herbst zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des Landschaftserlebnisses. Kartographisch ist die räumlich und zeitlich wechselnde Geruchsbelastung schwer darstellbar. Die olfaktorische Beeinträchtigung wird daher ohne Abgrenzung konkreter Wirkräume vereinfachend zusammen mit der visuellen Beeinträchtigung mit dem Punktsymbol für Tierstall dargestellt.
|
Tierhaltung |
Quellen, Methodik: |
Luftbildauswertung (CIR Luftbilder 2001), Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Lagerstättenabbau / Abgrabung
Bodenabbau bewirkt durch Flächenverzehr, Zerstörung der Vegetationsdecke und Veränderung des Reliefs erhebliche visuelle Beeinträchtigungen („Landschaftsschaden“). Hinzu kommen Belastungen durch Lärm- und Staubentwicklung während des Abbaus und durch LKW-Verkehr. Schwerpunkt der Beeinträchtigung ist der auf den geestrandnahen Bereich konzentrierte Sandabbau.
|
Lagerstättenabbau / Abgrabung |
Quellen, Methodik: |
Nachrichtl. Übernahme (LANDKREIS VERDEN 2002b), LRP LANDKREIS VERDEN 1995, Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑18: Lagerstättenabbau / Abgrabungen in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
2 Abbaugebiete östl. Achim |
2 Abbaugebiete westl. Daverdenerbruch bzw. nördl. Häsefeld |
||
westl. Kirchlinteln |
||
nördl. Luttum |
||
620 |
Verdener Wesertal |
westl. Stedebergen |
zwischen Bierden und Eißel |
||
zwischen Üserhütte und Werder |
Kläranlage
Von Kläranlagen können je nach Witterung (Temperatur, Windrichtung) auch in weiter entfernte Gebiete hineinwirkende Beeinträchtigungen geruchlicher Art ausgehen. Hinzu kommen optische Beeinträchtigungen durch die bauliche Anlage, die je nach Größe und landschaftlicher Einbindung unterschiedlich sind.
|
Kläranlage |
Quellen, Methodik: |
Auswertung RROP, Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑19: Kläranlagen in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
nordwestl. Verden |
westl. Dörverden |
||
631 |
Wümmeniederung |
westl. Ottersberg |
nördl. Breitenmoor |
||
620 |
Verdener Wesertal |
nordöstl. Eißel |
zwischen Bierden und Clüverswerder |
Deponie
Deponien bewirken visuelle Beeinträchtigungen, die je nach Größe des Deponiekörpers, Abfallart und landschaftlicher Einbindung Anlage unterschiedlich sind. Je nach Witterung (Temperatur, Windrichtung) können von Deponien auch in weiter entfernte Gebiete hineinwirkende Beeinträchtigungen geruchlicher Art ausgehen. Hinzu kommen ggf. Beeinträchtigungen durch Verwehung von Staub und Abfall, sowie Lärmbelastungen durch den Betrieb der Deponie sowie an- und abfahrende LKW.
|
Deponie |
Quellen, Methodik: |
Auswertung des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP, LANDKREIS VERDEN 1990), LRP LANDKREIS VERDEN 1995, Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑20: Deponien in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
westl. Weitzmühlen |
634 |
Zevener Geest |
nördl. Ottersberg |
621 |
Thedinghäuser Vorgeest |
südl. Thedinghausen |
627 |
Aller-Talsandebene |
nördl. Hülsen |
Freizeitanlage / -gebiet
Freizeitanlagen und Freizeitgebiete nehmen über 200 ha ein (ca. 0,3% des Kreisgebietes). Sie stellen in erster Linie optische Beeinträchtigungen dar, zumal sie sich häufig in landschaftlich besonders reizvollen Lagen (z.B. Ottersberger See) befinden. Störungsrelevant ist das ubiquitäre, naturferne Erscheinungsbild sowie der ausgedehnte Flächenentzug. Saisonabhängig treten akustische Belastungen auf.
|
Freizeitanlage / -gebiet |
Quellen, Methodik: |
Freizeitkarte für den Landkreis Verden (LANDKREIS VERDEN 1992), Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑22: Freizeitanlagen / -gebiete in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
westl. Walle (Golfplatz) |
im Dreieck Ueserdicken - Badenermoor - Borstel (Golfplatz, Nordhornsberg) |
||
Freizeitpark Verden |
||
634 |
Zevener Geest |
südöstl. Otterstedt (Otterstedter See) |
Campingplatz
Campingplätze verursachen visuelle Beeinträchtigungen, zumal sie sich schwerpunktmäßig in landschaftlich besonders reizvoller Lage in der Weseraue befinden („Wesercamping“). Störungsrelevant ist das ubiquitäre Erscheinungsbild (Dauercamper, Sanitärgebäude etc.) sowie der Flächenentzug. Saisonabhängig treten Lärmbelastungen durch den Betrieb und den An- und Abreiseverkehr auf.
|
Campingplatz |
Quellen, Methodik: |
Freizeitkarte für den Landkreis Verden (LANDKREIS VERDEN 1992), Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑23: Campingplätze in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Gebiet |
630 |
Achim-Verdener Geest |
Kükenmoor |
631 |
Wümmeniederung |
südwestl. Oyten (Oyten am Berg) |
620 |
Verdener Wesertal |
2 Plätze südl. Stedebergen (Landwehrsee) |
2 Plätze südl. Etelsen (südl. des Schleusenkanals, Hagen, an Weserschleife) |
||
7 Plätze entlang der Weser westl. von Achim / Bierden |
Sport-Flugplatz
Der Sport-Flugplatz in der Verdener Geest (Naturraum 630) westl. Walle verursacht durch das technische, naturferne Erscheinungsbild sowie den ausgedehnten Flächenentzug visuelle Beeitnrächtigungen. Zeitweise treten Lärmbelästigungen auf.
|
Sportflugplatz |
Quellen, Methodik: |
Freizeitkarte für den Landkreis Verden (LANDKREIS VERDEN 1992), Geländeerhebungen 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Siedlungsränder mit störendem Übergang sind im Kreisgebiet weit verbreitet. Abgesehen von wenigen rundum harmonisch in die Landschaft eingebundenen Ortschaften (vgl. S. 17, Siedlungsrand mit harmonischem Übergang) weisen alle Ortschaften auf kürzeren oder längeren Abschnitten schlecht eingebundene Siedlungsränder auf.
|
|
Quellen, Methodik: |
Geländeerhebung 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Einzelne punktförmige Landschaftselemente (z. B. Windkraftanlagen, Sendemasten oder Silos) wurden aufgrund ihrer sichtexponierten Lage oder auffälligen baulichen Ausführung (Höhe, Größe) als visuelle Beeinträchtigung mit großer Fernwirkung – weit über den direkt betroffenen Landschaftsraum hinaus – identifiziert. Das jeweilige Punktsymbol ist in diesen Fällen in Karte 2 „Landschaftsbild“ durch die unten dargestellte Signatur ergänzt.
Vor allem die landschaftsästhetisch besonders wirksamen Weit- und Fernsichterlebnisse vom Geestrand und aus der Verdener Geest (630.02), z. B. bei Schülingen, werden durch die hohe Dichte mastenartiger Bauwerke in der Weser-Aller-Niederung beeinträchtigt.
|
Fernwirkung |
Quellen, Methodik: |
Geländeerhebung 2002 |
Signatur in der Karte 2: |
|
Tabelle 3.2.2‑24: Fernwirkung visueller Beeinträchtigungen in den Naturräumen
Nr. |
Naturraum |
Beeinträchtigungs- grund |
Gebiet |
612 |
Wesermarschen |
Sendemast |
östl. Uphusermehren |
630 |
Achim-Verdener Geest |
Silo |
Ortsgebiet Holtebüttel |
nordwestl. Kirchlinteln |
|||
südwestl. Weitzmühlen |
|||
Sendemast |
Oytermühle |
||
Schaphusen |
|||
Bassen |
|||
2 Sendemasten nördl. Uphusen |
|||
3 Sendemasten nördl. Achim |
|||
zwischen Daverdener Brand und Langwedeler Moor |
|||
östl. Dauelsen |
|||
im Norden Ortsgebiet Verden |
|||
zwischen Kirchlinteln und Verden |
|||
südl. Weitzmühlen |
|||
südöstl. Bendingbostel |
|||
3 Sendemasten im Dreieck Heidkrug-Bornkamp-Holtum |
|||
nördl. Langwedel |
|||
südwestl. Kirchlinteln |
|||
Windkraftanlage |
2 Anlagen südwestl. Sagehorn |
||
Bockhorst |
|||
2 Anlagen östl. Bassen |
|||
nördl. Posthausen |
|||
3 Anlagen östl. Borstel |
|||
3 Anlagen südwestl. Holtum |
|||
südöstl. Langwedel |
|||
nördl. Luttum |
|||
631 |
Wümmeniederung |
Sendemast |
westl. Ottersberg
|
632 |
Hamme-Oste-Niederung |
Sendemast |
westl. Wilhelmshausen |
634 |
Zevener Geest |
Sendemast |
nördl. Ottersberg |
Windkraftanlagen |
2 Anlagen westl. Eckstever |
||
583 |
Mittelweser |
Sendemast |
im Norden Ortsgebiet Barme |
620 |
Verdener Wesertal |
Windkraftanlage |
nördl. Dörverden |
4 Anlagen westl. Wahnebergen / Stedebergen |
|||
5 Anlagen südl. Blender |
|||
nordöstl. Eißel |
|||
2 Anlagen östl. Clüverswerder |
|||
621 |
Thedinghäuser Vorgeest |
Silo |
nördl. Morsum |
Sendemast |
südöstl. Riede |
||
Windkraftanlage |
10 Anlagen im Beppener Bruch (südl. Thedinghausen) |
||
627 |
Aller-Talsandebene |
Silo |
nördl. Stemmen |
Sendemast |
nordwestl. Hülsen |
Der Schwerpunkt der Beeinträchtigungen durch den Straßen- und Schienenverkehr* liegt in der großflächigen Verlärmung. Das stetige Anwachsen des Kfz-Verkehrs in den vergangenen Jahrzehnten hat zur Verkleinerung der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume und zur Ausweitung der mit mehr als 45 dB(A) Lärm belasteten Gebiete geführt (vgl. Textkarte „Verlärmung an vielbefahrenen Straßen“, S. 20).
Besonders weitreichend ist die Verlärmung entlang der Autobahnen, die pro Straßenseite bis zu 2000 m beträgt. Entlang der BAB 27 in Verbindung mit der Bahnlinie Verden – Bremen und der Landesstraße (L158) innerhalb des Siedlungsbandes Langwedel – Achim – Bremen ergibt sich ein Lärmband von mehreren Kilometern Breite, das die dortigen Feierabend- und Naherholungsgebiete schwerwiegend beeinträchtigt.
|
Überregionale Schienenverbindung |
Bundesautobahn |
Überregionale Straßenverbindung |
Quellen, Methodik: |
Fahrplanauskunft der Deutsche Bahn AG (http://reiseauskunft.bahn.de) Stand 12/2002 Marks et al. 1992, DIN 18005 Schallschutz im Städtebau |
Verkehrsmengendaten 2000 (Landkreis Verden 2002, Niedersächsisches Landesamt für Straßenbau 2002) Marks et al. 1992, DIN 18005 Schallschutz im Städtebau |
|
Signatur in Textkarte: „Verlärmung an vielbefahrenen Straßen“, Seite 20 |
|
*)Die Streckenbelastung für die Bahnlinien im Personenverkehr im Kreisgebiet wurde anhand der Fahrplanauskunft im Internet ermittelt. Daten zur Streckenbelastung im Güterverkehr lagen nicht vor, so dass die tatsächliche Lärmbelastung höher liegt, als anhand des Personenverkehrs ermittelt wurde.
Straße [8]) |
Abschnitt |
DTV 2000 12) |
Lm25 [9]) |
Verlärmung je Seite [m] 13) |
A 1 |
Uphusen - Bremer Kreuz |
92341 |
83 |
2000 |
A 1 |
Bremer Kreuz - Oyten |
70955 |
82 |
2000 |
A 1 |
Oyten - Posthausen |
67419 |
81,7 |
2000 |
A 1 |
Posthausen - Stuckenborstel |
65712 |
81,6 |
2000 |
A 27 |
Achim Nord - Bremer Kreuz |
59169 |
80,9 |
2000 |
A 27 |
Achim Ost - Achim Nord |
57969 |
80,8 |
2000 |
A 27 |
Verden Nord - Achim Ost |
45857 |
80 |
2000 |
A 27 |
Verden Ost - Verden Nord |
38337 |
79 |
2000 |
A 27 |
Kreisgrenze - Verden |
32431 |
78,5 |
2000 |
B 215 |
Verden - Verden Nord |
19721 |
74 |
1600 |
B 215 |
Dörverden - Verden |
10132 |
68,5 |
820 |
B 215 |
Barme - Dörverden |
8007 |
67,6 |
750 |
B 215 |
Verden - Steinberg (K 31) |
7491 |
67,5 |
730 |
B 215 |
Steinberg (K 31) - Kreisgrenze |
4691 |
65,1 |
520 |
K 2 |
Fischerhude - Oyten |
5764 |
66,2 |
530 |
K 27 |
Langwedel - Verden |
4110 |
64,8 |
510 |
K 5/K 6/K 23 |
Achim Ost - Posthausen |
8550 |
68 |
780 |
K 9 |
Langwedel - BAB |
6217 |
66,5 |
550 |
L 132 |
Ottersberg - Kreisgrenze |
4556 |
65,1 |
520 |
L 154 |
Quelkhorn - Kreisgrenze |
6279 |
66,5 |
650 |
L 154 |
Ottersberg - Quelkhorn |
4920 |
65,4 |
550 |
L 155 |
A 1 - Dodenhof |
11447 |
69,3 |
900 |
L 155 |
L 168 - A 1 |
5819 |
66,2 |
630 |
L 155 |
Dodenhof - Völkersen - Dauelsen |
5049 |
65,5 |
550 |
L 156 |
Achim - Ost (A 27) - Achim |
14653 |
70,5 |
1100 |
L 156 |
Achim - Thedinghausen (L 203) |
10337 |
68,6 |
830 |
L 156 |
Bassen - Achim Ost (A 27) |
5706 |
66 |
600 |
L 158 |
Achim - Kreisgrenze |
11030 |
69 |
860 |
L 158 |
Dauelsen - Achim |
8429 |
68 |
780 |
L 158 |
Verden (B 215) - Dauelsen (L155) |
5938 |
66,3 |
640 |
L 160 |
Verden - Kreisgrenze |
3729 |
64,3 |
480 |
L 167 |
Achim - Oyten |
8144 |
67,8 |
750 |
L 168 |
Kreisgrenze - Bassen |
13692 |
70 |
1000 |
L 168 |
Bassen - Ottersberg |
7213 |
67,3 |
720 |
L 168 |
Kreisgrenze - Ottersberg |
6193 |
66,4 |
650 |
L 171 |
Verden - Verden Ost (A 27) |
9952 |
68,4 |
810 |
L 171 |
Verden Ost (A 27) - Kreisgrenze |
5252 |
65,6 |
560 |
L 202 |
Einste - L 203 |
3750 |
64,3 |
480 |
L 203 |
Thedinghausen - L 156 |
7559 |
67,5 |
730 |
L 203 |
L 202 - Verden (B 215) |
7506 |
67,5 |
730 |
L 203 |
Blender - L 156 |
3964 |
64,7 |
510 |
L 331 |
Kreisgrenze - Riede |
8663 |
68,2 |
800 |
L 331 |
Riede - L 333 |
4897 |
65,2 |
530 |
L 331 |
L 333 - Emtinghausen |
4396 |
65 |
510 |
L 333 |
L 331 - Kreisgrenze |
6662 |
66,8 |
670 |
L 354 |
Emtinghausen - Thedinghausen |
3755 |
64,3 |
480 |
[1] HOISL et al. 2000 : 145.