Biotope:
3,8 % der Gesamtfläche des Kreisgebietes werden von Biotoptypen der höchsten Wertstufe (V) eingenommen. Flächenmäßig den geringsten Anteil nehmen dabei naturnahe Hochmoore, Heiden- und Magerrasen, Feucht- und Nassgrünland sowie naturnahe Wälder ein. Diese Biotoptypen sind gleichzeitig wichtige Rückzugsräume für die seltensten und stark gefährdetsten Tier- und Pflanzenarten im Kreisgebiet.
Biotoptyp |
Anteil an der Kreisfläche in % |
Regenerationsfähigkeit |
Bemerkungen |
naturnahes Hochmoor (MG, MH) |
0,07
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sehr langfristig (> 1000 Jahre bei Torfmächtigkeit 1 Meter); nur ca. 0,7 % (5000 ha)[1] der im Kreisgebiet vorhandenen, degenerierten bzw. landwirtschaftlich genutzten Hochmoorflächen sind durch geeignete Maßnahmen regenerierbar sind. (Torfmächtigkeit > 4 Dezimeter) |
nur sehr kleine Restflächen intakter , naturnaher Hochmoorflächen mit Bulten-Schlenken-Komplexen befinden sich verstreut innerhalb größerer degenerierter Hochmoorbe-reiche, wie z.B. Verdener Moor, Hohes Moor bei Quelkhorn und Waller Moor |
Biotoptyp |
Anteil an der Kreisfläche in % |
Regenerationsfähigkeit |
Bemerkungen |
Heiden und Magerrasen (HC, RN, RS) |
0,13 |
bei Wiederaufnahme alter, extensiver Nutzungsformen mittelfristig möglich auf ehemals vorhandenen, in der Vergangenheit großflächig zerstörten Standorten (insbesondere Dünen: z.B. Barmer Dünenterrasse, Verdener Dünen, Achimer Binnendünen) sowie im Bereich sandiger Wald- und Wegeränder |
nur noch sehr kleinflächig über das Kreisgebiet verteilt; wichtiger Lebensraum z.B. für Zauneidechse, Kreuzotter
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Feucht- und Nassgrünland (GF, GN, NS, NR) |
0,7 |
mittelfristig möglich durch Vernässungsmaßnahmen |
großflächig nur noch in der Fischerhuder Wümmeniederung, kleinflächig über das Kreisgebiet verteilt |
naturnahe Wälder (WA, WE, WH, WW, WL, WQ, WC) |
1,7 |
Wiederherstellung (gute Ausprägungen!) sehr langfristig durch Waldumbau und ökologische Waldwirtschaft |
Der Anteil naturnaher Wälder ist im Kreisgebiet mit 1,7 % äußerst gering. Die gesamte Waldfläche im Kreisgebiet liegt mit 12 % deutlich unter dem Landesdurchschnitt (22 %). |
Gebiete mit besonderer Bedeutung für den Tier- und Pflanzenartenschutz:
12 % der Landkreisfläche nehmen Gebiete ein, die eine sehr hohe Bedeutung für den Tier- und Pflanzenartenschutz besitzen, 3,8 % der Gesamtfläche haben eine hohe Bedeutung. Besonders herausragend sind kreis- und landesweit die Vorkommen von Fischotter, Steinkauz, Weißstorch, Großem Mausohr, Fluss- und Meerneunauge sowie der vom Aussterben bedrohten Flohsegge und des stark gefährdeten Streifenklees.
Die wertvollsten Räume im Kreisgebiet aus der Sicht des Arten- und Biotopschutzes, in denen die Kriterien: Biotoptypen der höchsten Wertstufe, Großflächigkeit und besondere Bedeutung für den Tier- und Pflanzenartenschutz erfüllt sind, sind die Fischerhuder Wümmewiesen, das Walle- und Beeketal , die Allerniederung sowie das Lehrdetal.